“Bach – Ein Weihnachtswunder”: Die emotionale Kraft von Musik in historischem Gewand verfilmt

Titelfoto: EIKON Media GmbH/R. Gstrein
Bach – Ein Weihnachtswunder“ ist nicht einfach ein Weihnachtsfilm – er ist ein leises, warmes Klanggedicht, das sich langsam ins Herz legt. Schon in den ersten Minuten macht der Film – der ind der ARD-Mediathek zu sehen ist – klar, dass Musik hier mehr ist als Hintergrund. Bachs Kompositionen durchziehen die Geschichte wie ein lebendiger Atem, sie tragen die Figuren, öffnen Räume für Erinnerungen und lassen selbst unscheinbare Momente aufleuchten. Der Film schafft es, die Faszination für Johann Sebastian Bachs Kompositionen auf eine emotionale Weise zu erzählen, ohne dabei in Kitsch zu verfallen.

Besonders berührend ist, wie der Film das emotionale Gewicht der Musik einfängt. Wenn die ersten barocken Töne erklingen, spürt man sofort die Mischung aus Sehnsucht und Trost, die diese Werke seit Jahrhunderten in sich tragen. In den musikalischen Höhepunkten entstehen Momente, die fast heilig wirken: kurze Augenblicke, in denen Film, Musik und Gefühl vollkommen ineinanderfallen.

Inhaltlich folgt die Geschichte klassischen Weihnachtsmotiven: Versöhnung, Hoffnung und das Wunder des Neubeginns. Dennoch wirkt der Film nicht altmodisch, sondern angenehm zeitlos. Er zeigt, wie Musik Menschen verbinden kann.

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Words and Wonders

Auch visuell trägt die Produktion diese feine Tonlage mit. Warme Lichtstimmungen, ruhige Kamerabewegungen und eine Kulisse, die nicht überladen wirkt, sondern Raum zum Atmen lässt – wie eine Pause zwischen zwei Sätzen einer Kantate.

Fazit:

„Bach – Ein Weihnachtswunder“ ist ein Film für Menschen, die Musik nicht nur hören, sondern fühlen. Ein Muss für alle, die nichts über das Weihnachtsoratorium wissen und alle, die es lieben. Aber auch jene, die Leipzig mögen und sich für ein bedeutendes Stück Geschichte interessieren. Ein sehenswertes, musikalisches “Geschenk” für die Weihnachtszeit.

Der Vogtlandstreicher verleiht 4 von 5 Punkten.

Nachrichten Vogtland
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Erscheinungsdatum:  2024

Genre: Familie/Musik

Leipzig im Dezember 1734: Der ehrgeizige Komponist und Kantor Johann Sebastian Bach (Devid Striesow) plant eine Weihnachtsmesse, die Gottes Wort in ein musikalisches Meisterwerk verwandeln soll. Doch sein anspruchsvolles Vorhaben stößt beim Stadtrat Stieglitz (Thorsten Merten) auf Widerstand, der Bach anweist, keine „opernhafte“ Musik zu schreiben. Entgegen dieser Anordnung bleibt Bach standhaft und findet Rückhalt bei seiner Frau Anna Magdalena Bach (Verena Altenberger), die geschickt Stieglitz‘ Ehefrau Maria (Christina Große) für ihre Sache gewinnt. Während die 8-jährige Tochter Elisabeth (Lotta Herzog) eigenmächtig den Weihnachtsbaum besorgt, rückt die Familie enger zusammen, um das Werk zu vollenden. Erst als Bach das Talent seines Sohnes Emanuel (Ludwig Simon) anerkennt, nimmt das Oratorium endgültig Form an. Die Familie arbeitet Tag und Nacht an der Aufführung in der Thomaskirche, doch dann verschwindet der zehnjährige Gottfried (German von Beug) spurlos, was die ohnehin angespannte Situation weiter belastet.

  • Regie: Florian Baxmeyer
  • Produktion: Das Erste

Zum Film in der Mediathek HIER.

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