Wir sind am Leben – Neues Musical von Plate & Sommer lässt Berlin 1990 wieder auferstehen

Titelfoto: Ferran Casanovo
Ein neues Kapitel für das deutsche Musical beginnt. Wir sind am Leben – das bislang persönlichste Bühnenwerk von Peter Plate und Ulf Leo Sommer – wird ab dem 21. März 2026 im Theater des Westens in Berlin uraufgeführt. Das Stück blickt auf ein Berlin im Umbruch, auf eine Generation zwischen Chaos und Aufbruch – und erzählt von Familie, Verlust und Hoffnung in bewegenden wie auch absurden Zeiten.

„Mit Wir sind am Leben möchten wir erinnern. An die, die gegangen sind. An die, die zurückblieben. Und an das, was man nicht vergessen darf – auch wenn es leiser geworden ist.
Ein Denkmal. Nicht aus Stein, sondern aus Musik, Geschichte und Gefühl“, sagen Plate und Sommer.

Eine Geschichte im Berlin der Wendejahre – zwischen Mauerfall und Techno-Beat

Die Handlung setzt im Jahr 1990 ein – einer Zeit, in der Berlin sich neu erfindet. Die Geschwister Nina und Mario kehren ihrer Heimatstadt Wittenberg den Rücken und stürzen sich in das chaotisch-kreative Nachwendeblatt der Hauptstadt. Ihre neue Heimat – ein besetzter Altbau mit dem klangvollen Namen „Konsum Hoffnung“.

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Dort begegnen sie einer selbstorganisierten, warmherzigen Kommune, die ein Sorgentelefon betreibt. Nina verfolgt ihren Traum als Popsängerin – allerdings in einer Stadt, in der der Techno regiert. Mario findet in dem kubanischen Tänzer Nando mehr als nur Nähe, sondern Liebe, Zugehörigkeit, Identität. Doch das Leben wird komplexer, als plötzlich ihre Mutter Rosie auftaucht – eine Figur, deren Rückkehr niemand erwartet hat.

Steffi Irmen als Rosie – eine Figur zwischen Schmerz, Stärke und Spätversöhnung

Rosie, verkörpert von Steffi Irmen, ist eine Frau mit Vergangenheit, Kanten und einem dringlichen Wunsch nach Wiedergutmachung. Vielen bekannt aus ihren Rollen in „Ku’damm 59“, Romeo & Julia – Liebe ist alles sowie ihrem eigenen Musical-Hit „Die Amme“, bringt Irmen emotionale Tiefe in eine Rolle, die zwischen Reue und Hoffnung schwankt.

„Es wird sehr, sehr komisch. Denn die 90er waren nicht nur traurig oder politisch – sie waren auch absurd, hemmungslos, zärtlich verrückt. Wir wollten das alles zeigen: die Traurigkeit und das Tanzen. Die Wut und die Wärme. Den Lärm und das Leise“, erklärt Peter Plate.

Trotz ernster Themen wie der Aids-Krise, familiärer Entfremdung und Identitätskonflikten verweigert sich Wir sind am Leben einer rein dramatischen Lesart. Stattdessen wird das Stück zu einer emotionalen Achterbahnfahrt – tragisch und zärtlich, politisch und komisch, grell und leise.

Der lange Weg zum Musical – Von der Idee bis zur Premiere

Die Idee für das Musical ist nicht neu. Schon 2009 begannen Plate und Sommer mit einem ersten Konzept für eine Musiktheaterproduktion, aus der schließlich das letzte Rosenstolz-Album von 2011 mit dem Titel „Wir sind am Leben“ hervorging.

Das Musicalprojekt selbst wurde im Sommer 2024 erneut aufgegriffen. Das Buch entstand in Zusammenarbeit mit Franziska Kuropka und Lukas Nimscheck, die ebenfalls für die Regie verantwortlich zeichnen. Die Musik stammt aus der Feder von Peter Plate, Ulf Leo Sommer und Joshua Lange – dem Team hinter Erfolgen wie „Ku’damm 56“, „Ku’damm 59“ und „Romeo & Julia – Liebe ist alles“.

Mit Celina dos Santos als Nina und einem Ensemble aus herausragenden Darstellerinnen und Darstellern verspricht das Stück ein musikalisches und emotionales Highlight zu werden. Für die Choreografien zeichnet der international gefeierte Jonathan Huor verantwortlich, bekannt vom Eurovision Song Contest 2025 und zahlreichen Musicalproduktionen. Die visuelle Gestaltung wird von Tim Deiling übernommen – einem für den Tony-Award nominierten Lichtdesigner, der mit seiner Inszenierung für eindrucksvolle Bühnenmomente sorgen wird.

Premiere in Berlin – Tickets ab sofort erhältlich

Das neue Musical feiert seine Uraufführung am 21. März 2026 im Theater des Westens. Die Tickets sind ab sofort erhältlich HIER.

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