Titelfoto: Martin Voigt – Die bekannte Stimme wird am Samstagabend in Plauen zu hören sein
„Ich mache mir viele Gedanken über das was oben und unten, links und rechts ist. Musik fängt das alles auf und macht es leichter für mich“, sagt Nancy Mattstedt mit warmer, ruhiger Stimme. Kein Zufall, denn mit Sprechen verdient sie ihr Geld, manchmal aber auch mit Gesang.
In Magdeburg wurde sie 1978 geboren, studierte Journalistik und Sprechwissenschaft. Leiht ihre Stimme Hörspielen, Dokumentationen oder beispielsweise der sogenannten Audiodeskription für das Fernsehen. Das heißt sie beschreibt als Sprecherin was im Bild zu sehen ist.
Musikalische Unterstützung zur Vernissage
Wer ihr ganz aufmerksam lauscht, wird Nancy Mattstedt als Stimme eine Radiosenders wiedererkennen. Vielleicht sogar am Samstagabend, bei einer ihrer Moderationen, zwischen ihren Liedern, wenn sie bei der Vernissage in der Galerie Forum K spielt. Annette Funke eröffnet dann ihre Ausstellung und hat sozusagen aus ihrer Wahlheimat Halle gleich noch musikalische Unterstützung mitgebracht.
„Ich covere nur was mir gefällt und seit etwa sechs Jahren spiele ich auch eigene Titel vor Publikum“, sagt die Diplom-Sprechwissenschaftlerin. Als Sängerin bahnte sie sich ihren Weg zuerst mit der Magdeburger Rock-Band „Partial Eclipse“ und später mit dem halleschen Duo „Nanki & Nafka“. Nun ist sie mit ihrem Soloprogramm unterwegs. „Um als Sängerin fliegen zu können, braucht man eigentlich die Hände frei. Spielt man beim Singen selbst ein Instrument, ist das immer so ein bisschen wie ein Vogel, der den Ast auf dem er sitzt selbst hält“, beschreibt sie.
Deutsche und englische Songs im Repertoire
Ihre Liste für das Programm in Plauen ist mehr als vielseitig. Ein Song von Caterina Valente, einer von Bob Dylan und „Sky and Sand“ von Paul Kalkbrenner, weil es Nancy Mattstedt stört, dass man beim Originalsong den Text nicht gut versteht.
Sprechen und Singen – sie weiß wie beides geht. Texte verständlich zu transportieren ist ihre Passion. „Die Vokale sind die Emotionsträger und die Konsonanten die Sinnträger, hat mal jemand gesagt“, erinnert sie sich.
Ihre eigenen Sachen entstehen aus dem Bauch heraus, intuitiv und ohne festes Schema. Mal fällt ihr ein Text zu einer Melodie ein, mal schreibt sie lyrische Zeilen nieder und verarbeitet diese nach eigener Aussage später mit viel Disziplin zu einem Lied. Und doch hat jeder Text irgendwie immer einen Bezug zu ihrem Leben oder ihren Gedanken. Beim Laufen im Übrigen, sei sie durch den Rhythmus musikalisch kreativer als beim Rad fahren, verrät sie dann noch mit einem Augenzwinkern.
Nachgefragt bei…Nancy Mattstedt
Lieblingsessen: Bienenstich ohne Pudding |
Lieblingsmusik: Veronica Swift |
Lieblingswort: schön |
Lieblingsort: …immer am See |
Lieblingsmoment: Feierabend-Balkon-Getränk |
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