Titelfoto: Wald Disney
„Lilo & Stitch” trifft mitten ins Herz. Wenn die Lichter ausgehen und Maia Kealoha zum ersten Mal als Lilo auf der Leinwand erscheint, ist klar: Das ist kein gewöhnliches Remake. Kealoha ist Lilo. Jede ihrer Gesten, jeder trotzige Blick, jede leise gesprochene Zeile – sie spielt diese Figur nicht, sie lebt sie. In einem Moment bringt sie zum Lachen, im nächsten verzaubert sie. Wenn sie mit Stitch interagiert, entsteht eine Magie, die Kino viel zu selten kann.
Und Stitch selbst: Chris Sanders hat diesem blauen Chaoten wahrhaftig spürbares Leben eingehaucht. Die Animation verschmilzt so natürlich mit der realen Welt, dass man mehrmals vergessen kann, dass er nicht wirklich da ist. Seine ersten Worte fangen regelrecht ein.
Auch das Hawaii-Feeling pulsiert in jeder Einstellung. Die salzige Meeresluft ist förmlich zu riechen, der warme Sand unter den Füßen zu spüren. Als dann „Hawaiian Roller Coaster Ride” erklingt – völlig neu arrangiert, aber mit derselben Seele – ist es endgültig geschehen.
Ja, nicht alles ist perfekt. An manchen Stellen merkt man dem Computer noch zu sehr an, dass er am virtuellen Set gearbeitet hat. Aber ehrlich? Das ist irgendwie völlig egal. Denn was hier zählt, ist das Gefühl. Und dieses Gefühl ist echt, roh, wunderschön chaotisch.
Der Abspann läuft. Alle rappeln sich aus den Kinositzen. Dann wirkt sie nach, die Erkenntnis, dass nicht Perfektsein sondern Zusammenhalt der Glücksgarant im Leben ist. Genau das macht dieser Film – er erinnert daran, was wirklich wichtig ist.
Fazit:
„Lilo & Stitch” ist kein Film, den man einfach nur schaut. Es ist ein Film, den man erlebt, der einen irgendwie glücklich zurück lässt. Ein kleines Wunder, das beweist: Manchmal ist das schönste Chaos das, was entsteht, wenn gebrochene Herzen wieder zusammenfinden.
Der Vogtlandstreicher verleiht 5 von 5 Punkten.


Altersfreigabe: 6
Erscheinungsdatum: 22. Mai 2025
Genre: Komödie, Science Fiction, Familie
Die sechs Jahre alte Lilo Pelekai (Maia Kealoha) lebt auf Hawaii. Was per se also erst mal nach paradiesischen Zuständen klingt, ist für das Mädchen jedoch gar nicht mal so angenehm. Denn sie wünscht sich mehr als alles andere einen besten Freund. Einsamkeit ist sowieso ein großes Thema bei Lilo und ihrer gerade einmal 18 Jahre alten Schwester Nani (Sydney Agudong). Denn ihre Eltern sind bereits gestorben und die beiden müssen allein klarkommen. Plötzlich zu dritt im Bunde sind sie, als Lilo in Begleitung aus dem Tierheim zurück nach Hause kommt. Sie tauscht das flauschige Wesen Stitch (Stimme im englischen Original: Chris Sanders). Niemand weiß so richtig, was für eine Art Tier Stich eigentlich ist. Klar ist nur: Stitch ist auf Chaos aus und Lilo wird ihm nur schwer Herrin.
“Lilo & Stitch“ ist eine Live-Action-Neuverfilmung des gleichnamigen Disney-Zeichentrickklassikers aus dem Jahr 2002. Er erzählt die witzige und rührende Geschichte eines einsamen hawaiianischen Mädchens und des flüchtigen Außerirdischen, der ihr hilft, ihre kaputte Familie zu retten.
- Regie: Dean Fleischer Camp
- Verleih: Walt Disney
Nach 20 Jahren Krieg, Krise und dem Großenganzen journalistisch in das beschauliche Vogtland gewechselt. Ein Momentesammler und Geschichtenerzähler. Neugierig, nahe an den Menschen und manchmal ein bisschen frech. :) Folge mir doch auf X (ehemals Twitter)