Fotos: Susann Bargas Gomez
Zwischen Stahl, Staub und Stille, von Geschichten eingerahmt, öffnet sich heute Abend um 19:30 Uhr – in der Galerie Forum K in Plauen – eine Tür in eine Welt aus Schablonen und Schatten. Wo der Geruch von Farbe noch nachhallt und die Präzision des Schnitts zum Ausdrucksmittel wird, präsentiert ein Künstler seine Jubiläumsausstellung „in a knife time – René Meyer“. Bis zum 15. November 2025 entfalten sich die Werke in Klarheit und atmosphärischer Tiefe – ein Rückblick auf zwei Jahrzehnte künstlerischer Arbeit.
Geboren 1987 in Plauen, lebt und arbeitet Meyer heute in Leipzig. Er ist nicht nur Kommunikationsdesigner, sondern vor allem ein visueller Künstler, der sich seit zwanzig Jahren der Technik der Schablonenkunst verschrieben hat. Was mit Papier und Skalpell begann, ist längst zu einer unverwechselbaren Sprache geworden.
Das Titelmotiv „Once in a knife time“ – ein augenzwinkerndes Wortspiel – trägt den Kern seines Schaffens in sich: den Schnitt selbst. Er ist Ausgangspunkt und Herzstück, Symbol und Werkzeug zugleich. Die Ausstellung ist somit eine Hommage an die Stencil Art, deren Präzision nur durch unermüdliche Wiederholung und geduldige Hingabe reift.
Urbane Stille und industrielle Poesie
Wer bei René Meyer klassische Figuren oder Porträts erwartet, wird in seiner Ausstellung überrascht. Statt menschlicher Gestalten dominieren urbane und industrielle Landschaften, durchzogen von der Ästhetik des Verfalls und der Spuren vergangener Nutzung. Mauern, Rohre, Fassaden und Oberflächen erzählen Geschichten – Spuren von Tags, Graffiti und architektonischen Narben, die er in seinen Bildern nicht kaschiert, sondern bewusst sichtbar macht. Die Detailgenauigkeit seiner Werke reicht bis an die Grenzen des Fotorealismus, und doch tragen sie eine subtile Melancholie, die über reine Reproduktion hinausgeht.

Kühle Präzision trifft emotionale Tiefe
In der Verbindung aus technischer Strenge und atmosphärischer Intensität entfaltet sich Meyers ganz eigener Stil. Jede Schicht, jeder Schnitt, jedes Sprühen erzählt von der Suche nach Balance zwischen analytischem Blick und künstlerischer Empfindung. So werden verlassene Räume zu Bühnen ohne Schauspieler, Relikte urbaner Gegenwart zu Archiven von Geschichten, eingeschrieben in Beton, Metall und Staub.
Titel: „Once in a knife time“
Künstler: René Meyer [rmyr]
Vernissage: Freitag, 24.10.2025 – 19:30 Uhr
Ausstellungszeitraum: 24.10.–15.11.2025
Ort: Galerie Forum K, Plauen
Webseite: rmyr.de
Instagram: @rmyr.stencils
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