Titelfoto: MadeforFilm/Weber
Mit dem neuen Stromberg-Film kehrt der wohl bekannteste Bürotyrann zurück – und zwar so bissig, peinlich und selbstgefällig wie eh und je. Schon die ersten Minuten zeigen, dass das Team hinter der Kamera genau weiß, weshalb die Figur Bernd Stromberg Kultstatus genießt: Die Mischung aus schmerzhafter Fremdscham, präzisem Timing und satirisch überzeichneter Alltagsbeobachtung funktioniert erneut erstaunlich gut.
Die Kamera bleibt nah an Stromberg, fängt jede seiner Selbstrechtfertigungen ein und hält zugleich den unbehaglichen Abstand, der das Publikum zum stillen Mitlachen und Kopfschütteln zwingt. Besonders gelungen sind die Szenen, in denen Strombergs Weltbild mit der heutigen Arbeitskultur kollidiert – Diversity, New Work, Social Media: Alles wird für ihn zur Bühne, um sich selbst zu blamieren.
Humoristisch bewegt sich der Film zwischen altbekannten Motiven und neuen Akzenten. Manche Gags sind vorhersehbar oder bewusst repetitiv – doch genau in dieser Wiederholung liegt die treue Absurdität der Figur. Wer Stromberg liebt, bekommt hier ein Wiedersehen mit vielen vertrauten Gesten, Sprüchen und Blicken. Wer mit seinem zynischen Humor nie warm wurde, wird auch diese Version nicht ertragen wollen.
Fazit:
Der neue Stromberg liefert genau das, was Fans erwarten: bitterbösen Bürohumor, reichlich Cringe-Momente und Christoph Maria Herbst in Höchstform. Kein revolutionärer Neustart, aber ein spezielles Update einer Kultfigur.
Der Vogtlandstreicher verleiht 4 von 5 Punkten.

Altersfreigabe: 12
Erscheinungsdatum: 4. Dezember 2025
Genre: Komödie

Vor ca. zwanzig Jahren lernte Deutschland Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst) und sein Team von der Schadensregulierung der CAPITOL-Versicherung kennen. Damals gab es noch nichts Veganes in der Kantine, Mobbing war Breitensport im Büro und Bernd Stromberg sagte: „Ich respektiere Frauen. Als Idee…“. Seither hat sich die Arbeitswelt enorm verändert. Bernd Stromberg auch? Ein großes Wiedersehen aller Beteiligter soll Klarheit bringen. Eine aufwendige Reunion der alten Truppe vor laufenden Kameras. Berthold „Ernie“ Heisterkamp (Bjarne Mädel), Tanja und Ulf Steinke (Diana Staehly und Oliver Wnuk), Jennifer Schirrmann (Milena Dreissig) und natürlich Bernd Stromberg, sie alle treffen noch einmal aufeinander. Und wie bei einer klassischen Familienfeier, gibt es auch hier eine einzigartige Mischung aus Nostalgie und Alkohol, aus alten Rechnungen und neuen Vorwürfen. Und so eskaliert das Wiedersehen schnell, und zwar auf eine Art und Weise, mit der keiner der Beteiligten gerechnet hat. „Büro ist Krieg“, hieß es bei Stromberg damals. Heute ist alles noch viel schlimmer…
- Regie: Arne Feldhusen
- Verleih: Filmwelt
“Stromberg” läuft aktuell im Capitol Plauen.

Redaktion
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