Titelfoto: Theater Plauen-Zwickau
Die ganze Stadt ist voller Vorfreude. Die Wiedereröffnung des Kurbades steht vor der Tür. Die Heilquelle könnte einmal die wichtigste Lebensader der verschuldeten Stadt werden, den Wohnungsmarkt befördern und den Wert des Grundeigentums steigern. Schon jetzt habe die Arbeitslosigkeit in der Stadt stark abgenommen, schwärmt die Bürgermeisterin. Da macht ihr Bruder, der Kurarzt Doktor Stockmann, eine Entdeckung: Die Heilquelle ist durch Verunreinigungen toxisch belastet.
Macht, Recht und die „kompakte Majorität“ in „Ein Volksfeind“
Die Redaktion des „Volksboten“ möchte Stockmanns Bericht als Skandal an die Öffentlichkeit bringen, doch die Bürgermeisterin droht Stockmann mit der Kündigung seiner Kurarztstelle und die Bürgerversammlung erklärt ihn zum Volksfeind.
133 Jahre nach seiner deutschen Erstaufführung in Berlin ist „Ein Volksfeind“ aktuell wie nie: Macht kämpft gegen Recht, die „kompakte Majorität“ gegen den „Volksfeind“ Dr. Stockmann. Gefährdet wird bei diesem gesellschaftlichen „Russisch-Roulette“ die sensibelste Staatsform in unserer globalisierten Welt: Die Demokratie. Was passiert mit einer demokratischen Gesellschaft, wenn aus finanziellem Interesse wissenschaftliche Erkenntnisse als Fake News deklariert werden?
Letztmalig aufgeführt in Plauen
Zum letzten Mal wird “Ein Volksfeind” am Samstag, 11. Januar um 19.30 Uhr, im Plauener Vogtlandtheater aufgeführt. Im Anschluss an die Vorstellung (ca. 21.50 Uhr) findet ein Nachgespräch unter dem Motto “Senf dazugeben” mit Sophie Hess, Ute Menzel, Philipp Andriotis und Daniel Koch unter der Moderation von Luise Curtius statt.
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