Titelfoto: Stephanie Rössel
Wenn das Lächeln sich über das ganze Gesicht ausbreitet, sich Gänsehaut auf den Unterarmen abzeichnet und es im einen oder anderen Augenpaar feucht schimmert, dann hat Musik erreicht, was sie soll – berühren. Die Augsburger Band „John Garner“ spielte am Samstagabend das Publikum durch all diese Emotionen und hatte selbst unendlich viel Spaß dabei.
Bisher waren die Schwaben zweimal als Vorband von Fiddlers Green beim Malzhaus Open-Air dabei. Nun hatten sie ihr erstes eigenes Konzert in Plauen und sogar einen Support. „Yunger“ aus Wien lockte das Publikum schon vorab zur Bühne. Er „mogelte“ sich nach eigener Aussage sozusagen dazwischen – zum absolut musikalischen Glück der Anwesenden, wie sich zeigte.
Mit voller Energie auf der Bühne
Kurz nach 21 Uhr betraten Stefan Krause, Lisa Seifert und Chris Sauer die Bühne. Die drei, die „John Garner“ sozusagen Leben einhauchen. Bei Konzerten holen sie sich Unterstützung von Carlo Gruber und Felix Bönigk. Mit Trick 17 wollten sie Festivalstimmung in das Kellergewölbe bringen.
„Jedes Mal, wenn ihr Plauen hört, will ich, dass ihr komplett ausrastet“, gab Lisa Seifert dem Publikum Anweisung. Doch das war leichtes Spiel, denn vom ersten Song an hatten sie die Menschen vor der Bühne auf ihrer Seite. Die Textsicheren, die nicht zum ersten Mal auf einem ihrer Konzerte waren, und jene, die neugierig waren und innerhalb weniger Minuten wussten, dass sich der Weg gelohnt hatte.
Konzertimpressionen von Stephanie Rössel
Ein musikalisches Erlebnis mit Gänsehaut-Momenten
„My Heart Is Ready“ signalisierten Zuhörende lautstark. Und die Aufklebe-Tattoos mit dem Bandlogo wurden an diesem Abend auch unter die Leute gebracht. Im Übrigen Lisa Seiferts liebevoller Protest gegen ihre Mutter, der nicht umsonst der Song „Mama Says No“ gewidmet ist.
Es dauerte auch nicht lange, da stand die Band inmitten der Menge. Ohne Mikrofon und Technik – sondern einfach akustisch und aus vollem Herzen – ein Leichtes für Stefan Krauses Stimme. Mit unglaublicher Energie formten die anderen die Töne auf den Instrumenten, und Lisa Seiferts Gesang ließ so einige für Sekunden innehalten und entlockte in den Reihen hin und wieder ein leises „wow“.
Unvergessliche Zugaben und emotionale Höhepunkte
Weder das Publikum noch die Band konnten an diesem Abend genug bekommen. Und so hagelte es auch ungeplante und ungeprobte Zugaben. Der Wunsch „A Little Bit Of All“ wurde erfüllt und sorgte für Tränen in der ersten Reihe. Und dann wollte auch Krause sein Lieblingslied noch singen. „Killer of My Mind“ setzte nochmal so richtig nach in die Magengrube und trieb die anwesenden Paare ganz eng zusammen.
Das spürte auch die Band: „Wir haben jetzt noch einen Song. Da müssen wir jetzt alle durch. Danke, dass ihr uns so getragen habt. Es war ein besonderer Abend.“ Und dann stimmten sie „I Want You To Stay“ an. Und so haben wohl alle an diesem Abend die musikalische Freundschaftsanfrage der Band angenommen, die sie am Anfang in den Raum stellten.
Interview: “John Garner – Band, Musik und Bühne, das ist einfach unser Leben” Artikel zu Yunger beim Vogtlandstreicher folgt in Kürze.
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