Jedes Jahr zu Altweiber wird in Deutschland nicht nur der Karneval gefeiert, sondern auch ein kulinarisches Highlight gewürdigt: Es ist der bundesweite Tag des Reibekuchens. Dieser „bewegliche Feiertag“ fällt stets auf den Donnerstag vor Rosenmontag – in diesem Jahr war das der 27. Februar.
Reibekuchen: Ein einfaches Rezept mit vielen Variationen
Reibekuchen, auch als Kartoffelpuffer oder Reibeplätzchen bekannt, bestehen aus wenigen Zutaten: geschälte, rohe Kartoffeln werden gerieben, mit Ei, Mehl und Salz vermischt und anschließend in heißem Öl oder Schmalz knusprig ausgebacken. Je nach Region variiert die Zubereitung, insbesondere in der Konsistenz der Kartoffelmasse – von fein gerieben bis grob gestückelt.
Die klassische Variante wird oft mit Zimt, Zucker und Apfelmus serviert. Doch auch herzhafte Kombinationen erfreuen sich großer Beliebtheit, insbesondere in verschiedenen Regionen Deutschlands und der Welt.
Bambes, Baggers & Rievkooche – Regionale Namen für Reibekuchen
Im Vogtland nennt man sie Bambes. Sie werden gerne mit Fleisch, Lachs oder Gemüse kombiniert oder mit einem Dip serviert. Eine besondere Zubereitung aus vogtländischen Kochbüchern sieht vor, dass zur Kartoffelmasse die gleiche Menge Buttermilch oder alternativ Ei hinzugefügt wird.

Je nach Region haben Reibekuchen unterschiedliche Bezeichnungen:
- Im Rheinland und am Niederrhein heißen sie Rievkooche, während sie im Ruhrgebiet als Reibeplätzchen bekannt sind.
- In Berlin sagt man schlicht Kartoffelpuffer oder kurz Puffer.
- In der Pfalz werden sie ebenfalls Bambes genannt, während sie in Bayern als Reiberdatschi auf den Tisch kommen.
- In Franken heißen sie Baggers oder Backes, während sie im Erzgebirge unter dem Namen Griene Fratzen bekannt sind.
Reibekuchen in der internationalen Küche
Nicht nur in Deutschland erfreuen sich Reibekuchen großer Beliebtheit. Auch in anderen Ländern gibt es ähnliche Gerichte mit eigenen Rezepturen:
- In Polen heißen sie Placki Kartoflane und enthalten oft etwas Knoblauch, serviert mit saurer Sahne.
- Die Schweiz kennt das Gericht unter den Namen Härdöpfeltätschli oder Tätsch.
- In den USA gibt es eine eigene Variante, die als Hash Browns bekannt ist.
Ein Beispielrezept für vogtländische Bambes HIER.
Im Übrigen gibt es eine nicht unübliche und ganz schnelle Bambes-Variante – aus Kloßteig. Ein Beispiel HIER.
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