35 Jahre nach dem Mauerfall: Exklusiver Vortrag von Altbundespräsident Gauck in Bad Elster

Titelfoto: Denzel/Kugler – Joachim Gauck kommt nach Bad Elster
Der russische Überfall auf die Ukraine bedroht unsere liberale Demokratie in einem Moment, in dem sie zugleich auch von innen unter Druck steht. Wie ist es dazu gekommen? Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck geht gemeinsam mit seiner Co-Autorin Helga Hirsch der Frage nach, weshalb das Vertrauen vieler Bürger in unsere liberale Demokratie erschüttert ist. Was bedroht unsere Demokratie von innen heraus? Welche Rolle spielen autoritäre und libertäre Dispositionen in Krisenzeiten? Wie viel Einwanderung verträgt eine Demokratie? Zugleich lotet er aus, warum wir heute vor den Scherben einer Ostpolitik stehen, die im Verhältnis zu Russland allzu lange nur auf die Prinzipien »Frieden vor Freiheit« und »Wandel durch Handel« gesetzt hat.

Am Sonnabend, 26. Oktober, eröffnet Altbundespräsident Joachim Gauck um 19.30 Uhr die Wende-Gedenktage Bad Elster anlässlich von 35 Jahren friedlicher Revolution und Mauerfall mit seinem Vortrag »Erschütterungen« im Königlichen Kurhaus. In seinen gesellschafts- und zeitpolitischen Betrachtungen analysiert er, was unsere Demokratie von außen und innen erschüttert. Sehr eindrücklich und zum Teil auf persönliche Weise zeigt Gauck, wie in den vergangenen Jahren so manche Gewissheit über die Stabilität unserer Demokratie verloren ging und wie es gelingen kann, auch in Zukunft unsere liberalen Freiheiten zu verteidigen und tatsächlich eine wehrhafte Demokratie zu werden.

Klangbilder der Wende-Tage: Konzertabend in Bad Elster

Einen Tag später, am Sonntag, 27. Oktober, lädt das Konzertmeisterquartett der Chursächsischen Philharmonie unter der Leitung von Kammermusikerin Almut Quandt um 19 Uhr zu einem Konzert aus »Träumen und Ermutigung« in das Königliche Kurhaus Bad Elster ein. An diesem Abend widmet sich das Ensemble einem musikalischen Klanggemälde aus Freiheit, Aufbruch und Wende. Neben Streichquartetten von Schostakowitsch, Mendelssohn und Händel gibt es dabei auch ein speziell arrangiertes Liedermedley mit Bezügen zu dieser aufregenden Zeit: Die Streicherbearbeitungen zu Udo Lindenbergs »Sonderzug nach Pankow«, Wolf Biermanns »Ermutigung« und dem Welthit »Wind of Change« der Scorpions lassen so in musikalischer Art und Weise lebendige Erinnerungskultur entstehen.

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Stephanie Rössel
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