Ein posthumes Vermächtnis zwischen Deutschpop, Chanson und Akustik – alle Details in der Albumrezension!
Mit Mut zur Liebe erschien vor wenigen Tagen das Album von AnNa R. – Sängerin, Songwriterin und einst Teil des legendären Duos Rosenstolz. Kurz vor ihrem Tod im März hatte sie gemeinsam mit ihrem langjährigen Produzenten Manne Uhlig an den Aufnahmen gearbeitet. Gerade jetzt wäre sie auf Tour gewesen. Das Werk wurde nun erst nach ihrem Tod fertiggestellt und ist damit ein musikalisches Vermächtnis – ein persönliches wie künstlerisches Schlusskapitel.
AnNa R., bürgerlich Andrea Rosenbaum, arbeitete bis kurz vor ihrem Tod im März eng mit ihrem langjährigen Produzenten Manne Uhlig an diesem Album. Geplant war, dass sie jetzt auf Tournee wäre – stattdessen wird Mut zur Liebe zu einem künstlerischen Schlusskapitel, das berührt und bewegt.
Die Entstehungsgeschichte verleiht dem Werk eine besondere Tiefe: Aufgenommen in den letzten Monaten ihres Lebens, ist das Album eine bewusste Auseinandersetzung mit jenen Themen, die AnNa R. stets begleitet haben – Liebe, Verlust, Zuversicht und Menschlichkeit.
Das Album umfasst zehn neue Titel, die musikalisch zwischen Pop, Chanson und feinen Akustikelementen pendeln. Der Titelsong wirkt wie ein Appell, sich der Liebe nicht zu verschließen – weder im Privaten noch in einer zunehmend polarisierten Welt. Doch auch ein Cover von Sag mir, wo die Blumen sind ist zu hören.
Die Produktion bleibt bewusst reduziert, fast intim. Statt auf Effekte setzt sie auf Authentizität: Gitarre, Klavier und dezente Elektronik bilden den Rahmen für diese eine Stimme, die auch immer polarisiert hat. So entsteht ein Album, das nicht in Pathos verfällt, sondern leise und ehrlich wirkt.

Fazit:
Mut zur Liebe ist kein lauter Abschied, sondern eine Einladung zum Innehalten. Es bündelt alles, was AnNa R. als Künstlerin ausmachte. Ein würdiges Vermächtnis – und vielleicht sogar ihr stärkstes Soloalbum.
Der Vogtlandstreicher verleiht 3 von 5 Streichern

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